Povodí Vltavy

POVODÍ VLTAVY / WASSERVERBAND MOLDAU,
ÖFFENTLICHES UNTERNEHMEN

Das Unternehmen ist für die gesamte Wasserwirtschaft im Einzugsgebiet des Flusses Moldau zuständig. Insgesamt werden hier fast 22 000 km Wasserläufe betreut.
Der Betrieb Horní Vltava verwaltet Flüsse von der Staatsgrenze mit Deutschland und Österreich bis zum Stausee Orlík. Der Betrieb regelt die Entnahme des Oberflächenwassers für die Industrie und legt die Trinkwasseraufbereitungsverordnung fest. Weiterhin ist er für die Bewirtschaftung der Stauseen, Dämme, Stauwehre, Hochwasserdämme, Flussbetten und weiterer technischer Bauten zuständig, die sich im Eigentum des Staates befinden.
Der Wasserverband Povodí Vltavy bewirtschaftet in Südböhmen neun Stauseen, die an bedeutenden Flüssen erbaut wurden (Stauseen am Fluss Moldau: Lipno I, Lipno II, Hněvkovice, am Fluss Malše: Stausee Římov, am Fluss Blanice: Stausee Husinec, am Fluss Stropnice: Stausee Humenice, am Fluss Černé: Stausee Soběnov, am Bach Studenský potok die Stauseen Karhov und Zhejral). Darüber hinaus gehören zwanzig weitere Staudämme an kleineren Flüssen, 153 Stauwehre und zahlreiche Hochwasserschutzbauten in den Zuständigkeitsbereich.

Der Betrieb ist weiterhin für die Bewirtschaftung des Moldau-Wasserweges und der jeweiligentechnischen Bauten dieser Wasserstraβe zuständig (Schiffsschleusen České Vrbné, Hluboká nad Vltavou, Hněvkovice, Stauwehr Hněvkovický jez und Kořensko), für den Schutzhafen in České Vrbné und einige kleinere Anlegestellen.

Der wichtigste Stausee ist der Stausee
Lipno I, auch das südböhmische Meer genannt. Mit seinem weitläufigen Schutzbereich trägt der See im hohen Maβe zum Hochwasserschutz bei. Der See ist ebenfalls ein beliebtes Erholungsgebiet in Südböhmen.

Der Stausee Římov ist ein weiterer wichtiger Stausee. Er dient als Trinkwasserreservoir für Teile Süd- und Mittelböhmens. Der Stausee Husinec am Fluss Blanice ist von seiner bautechnischen Lösung her etwas Besonderes – sein Damm ist der letzte gemauerte Stauseedamm Tschechiens.
Der Stausees Hněvkovice hat eine interessante Aufgabe. Der See ist für die Lieferung des Kühlwassers für das AKW Temelín zuständig.
Einige Stauwehre gelten als bautechnische Denkmäler – z. B. das hydrostatische Stauwehr Loučovice (Huber-Lutz) am Fluss Moldau. Interessant ist ebenfalls die Bauart des zylinderförmigen Stauwehrs in Písek am Fluss Otava. Das Wehr dient als Unterbau der Straβenbrücke, deren Stützten auf den Stauwehrpfeilern gebaut wurden.

Der öffentliche Wasserverband Povodí Vltavy knüpft an die Bautätigkeit unserer Vorfahren an – z. B. an das Werk von Jakub Krčín aus Jelčany, der den sogenannten Neuen Fluss (Nová řeka) baute – ein Verbindungskanal, der die Flüsse Lužnice und Nežárka verbindet. Bestandteil dieses groβen Bauprojektes waren die Dämme Novořecké hráze und das Trennungsobjekt – Staudamm Novořecké splavy zwischen den Flüssen Lužnice und Nežárka. Beide Wasserbauten wurden nach dem Hochwasser 2002 wieder instand gesetzt, und auf der Krone der Dammanlage Novořecké hráze wurden ein Wander- und ein Fahrradweg errichtet.

Der Wasserverband Povodí Vltavy sanierte ebenfalls die überdachte Brücke in der Gemeinde Plavy, die über den Fluss Malše führt und in den Jahren1895–1896 erbaut wurde (technische Einrichtungen für das Auffangen von Schwemmholz). Nach der Sanierung von 2007 wurde der Bau zum Kulturdenkmal erklärt.